Sam


Sam wurde mit ein paar Monaten nach DE geholt, leider kamen die Besitzer nicht zurecht . Beide Parteien hatten Angst, vor einander. Wir haben ihn mit ca. 6 Monaten als Pflegestelle aufgenommen. Sehr schwach, unsicher mit eingeknickten Hinterläufen. Als Physiotherapeuten haben wir ihn stabilisieren können und ihn im ruhigen Haus und Garten mit 3 Töchtern erziehen können. Hundeschule haben wir begonnen, sowie Einzeltraining, wobei leider bei uns nie die ganze Familie die gleiche Sprache gesprochen hat. Von Anfang an hat er neue Kontakte kontrolliert und versucht es, dem Besuch durch Schnappen ungemütlich zu machen. Er beschützt uns beim Gassigehen und er lässt niemanden Neues aufs Grundstück und ins Haus. Für diese Zeit muss er streng separiert werden . Er würde immer die Führung übernehmen und sich über unsere Kommandos hinweg setzen, wobei er nie wirklich zugebissen hat.
In neuen Situationen ist er unberechenbar und es ist starke Kontrolle nötig! Grundkomandos sind abrufbar. Er zeigt kein Interesse und Ausdauer an Spielen, ist ein guter Läufer, auch mit Fahrrad und liebt Freiheit - ohne Leine, jedoch mit seiner super Nase findet er jede "menschliche Hinterlassenschaft" und jede Lücke im Zaun um über Felder zu preschen. Jagen ist nicht seine Leidenschaft, aber natürlich folgt er dem ersten Reiz von Reh oder Hase, Kleintieren. Einer Katze ist er noch nicht nah gekommen.
Zu Hause ist sehr anhänglich und geht nur in Begleitung raus. Im unbekannten Gebiet kann er sich noch immer nicht lösen, mit Ausnahme es gibt Wasser in das er hinein kann. Es ist nicht möglich ihn in öffentliche Einrichtungen mit zu nehmen ( z.B. Restaurants) Er ist schnell überfordert von zu vielen Menschen, Lautstärke. Warten und Fahren im Auto ist ihm vertraut und ohne Komplikationen möglich. Mein letzter Urlaub (Nordsee im Herbst) alleine mit ihm führte zu maximalem Streß bei mir und ihm, weil seine Unberechenbarkeit schwer zu händeln war.
Kann es für Sam vielleicht doch ein besseres Leben geben? Er liebt es, auf weiten Wiesen zu liegen und zu beobachten. Während wir arbeiten, kann er gut alleine zu Hause sein und schlafen. Er ist brav, ruhig, zerbeißt nichts. Kann sehr lange aushalten. Unsere Kinder sind nun mit dem Studium aus dem Haus, in Urlauben haben wir versucht, ihn zu Hause zu behalten, mit Hilfe der Kids, was jedoch immer schwieriger wird. Unsere Partnerschaft zerbricht gerade, wobei auch das Herrchen zukünftig kein Auto mehr fahren kann. Auch ist es für ihn zunehmend schwierig, beim Gassigehen Menschen & Hunde situativ zu erkennen und vorausschauend mit Anweisung für Sam zu reagieren.
Ich habe ein inniges vertrautes Verhältnis zu Sam, jedoch mache ich mir Sorgen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Ich habe noch einige Jahre zu arbeiten und weiß nicht, wie und wo ich mit ihm leben könnte.
Wir wünschen uns für Sam ein ruhiges Leben in der Natur, vielleicht in Gemeinschaft mit anderen Hunden, einer kleinen Hundegruppe? Er wurde in Rumänien mit drei Geschwistern aufgegriffen.
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(kastriert)