Henri


Henri ist ein beeindruckender, dreijähriger Herdenschutzhund-Mischling – sensibel, intelligent, sehr menschenbezogen und mit einem ganz besonderen Wesen.
Er sucht engen Kontakt zu seinen Bezugspersonen und wer ihm freundlich begegnet, bekommt schnell seine Zuneigung – auch neue Menschen werden herzlich begrüßt. Im Haus zeigt er sich verschmust und aufmerksam und ist gerne immer mit dabei. Besucher empfängt er oft aufgedreht, aber sehr freundlich, und er beruhigt sich rasch.
Er liebt ausgedehnte Spaziergänge, kann aber auch mit kürzeren Runden gut leben. Mit rund 38 kg ist er sehr kräftig, und es braucht eine gewisse körperliche Stärke, um ihn sicher zu führen – vor allem, wenn ihm unterwegs Rehe, Katzen oder fremde Hunde begegnen. In der Regel begegnet er Artgenossen freundlich und verspielt, gelegentlich kann es aber auch zu rüdenbedingten Spannungen kommen. Sein Verhalten ist – wie bei vielen HSH-Mischlingen – situationsabhängig und nicht immer vorhersehbar.
Henri kennt die Grundkommandos, ist lernwillig, aber auch eigenständig. Leckerlis motivieren ihn drinnen gut, draußen eher weniger – da zählt für ihn, was die Umgebung zu bieten hat. Er interessiert sich kaum für Spielzeug, bringt keine Stöckchen – seine Energie lebt er lieber im Rennen, Toben oder ausgelassenen Freudenmomenten aus.
Er hat in Bulgarien mit einer fünfköpfigen Katzenfamilie zusammengelebt – das Miteinander war oft liebevoll, manchmal lebhaft chaotisch, aber insgesamt friedlich.
Ein eingezäuntes Grundstück ist für ihn wichtig, ebenso wie eine eher ruhige Umgebung – ideal wäre das Landleben. Zwar ist er durchaus stadt- und verkehrstauglich, aber weniger Reizüberflutung würde ihm guttun. Hitze verträgt er schlecht – im Sommer sucht er sich stets kühlere Rückzugsorte.
Henri ist charakterlich besonders – liebevoll, wach, bewegend in seiner Art – und auch äußerlich ist er einfach ein wirklich schöner Hund: charmant, etwas drollig, wunderschön. Wir wünschen uns für ihn Menschen mit Hundeerfahrung, am besten mit Kenntnis über Herdenschutzhunde, die seine Eigenheiten nicht nur akzeptieren, sondern schätzen können.
Er hat es so sehr verdient. Und wir hoffen, mit seiner zukünftigen Familie in freundlichem Kontakt bleiben zu können – vielleicht darf er uns ja sogar ab und zu besuchen.
Warum wir Henri leider nicht behalten können:
Als wir ihn 2022 in Bulgarien aufnahmen, war er ein gefährdeter Welpe, für den es sonst keine andere Rettung gegeben hätte. Wir hatten nie geplant, einen Hund zu halten, doch in dieser Notlage konnten wir nicht wegsehen. Henri wurde Teil unserer Familie.
Was wir damals nicht absehen konnten: Dass er so groß und kräftig werden würde – und dass unser eigenes Leben sich nur wenig später dramatisch verändern sollte.
Im Herbst 2023 wurden wir (unverschuldet) in Bulgarien in einen schweren Autounfall verwickelt. Ich wurde lebensgefährlich verletzt, musste zurück nach Deutschland gebracht und mehrfach operiert werden. Seitdem lebe ich mit dauerhaften Bewegungseinschränkungen, meine Tochter (damals 16) hat monatelang fast allein für Henri gesorgt.
Trotz Hilfe von außen, trotz aller Bemühungen und so sehr wir ihn lieben – wir können Henri langfristig nicht mehr gerecht werden. Er braucht jetzt Menschen, die ihm dauerhaft die Aufmerksamkeit, Struktur und Fürsorge geben können, die er verdient.
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(kastriert)