Captain
Captain ist - auch wenn sein Name dies sugerieren könnte - nicht wirklich eine Führungspersönlichkeit. Er ist um Umgang mit Menschen recht unsicher und tendiert aus dieser Unsicherheit heraus, erst mal den Starken zu mimen. Wer sich hiervon nicht beeindrucken lässt und sich ihm gegenüber gelassen und souverän gibt, dem begnet er zwar hektisch, aber nicht aggressiv. Bei unsicheren Personen verliert er das letzte Stückchen Kontrolle über sich und zeigt sich dann eher unfreundlich. Jedoch sind seine abwehrenden Reationen weniger wirklich böse gemeint, als dass sie einem Tick entspringen, den er regelmässig in für ihn stressigen Momenten bekommt. Vergleichbar einem Tourette-Patienten.
Captain ist bei all seiner scheinbaren Unkonzentriertheit ein wirklich schlaues Kerlchen. Er begreift sehr schnell, und es sind seine Menschen gefordert, dass er durch menschliches, unbewußtes Tun nicht "Blödsinn" sondern für uns Menschen "Wichtiges und Gutes" lernt.
Er kommt bestens mit anderen Hunden aus und ist in keinster Weise futteraggressiv, allerdings immer eine Spur zu hektisch und unruhig .Captain sucht ein ruhiges, souveränes Zuhause mit Menschen, die bereit sind, mit viel Geduld in diesem Hibbel die guten und witzigen Seiten zu entdecken, die wir schon erleben durften. Wir würden uns so sehr freuen, wenn dieser außergewöhnliche und liebenswerte Jeck sein Zuhause findet!
update Juni 2014
Captains neurologische Störungen nehmen zu, ein hat laut MRT ein zu kleines Kleinhirn, einen Tumor in der Nebennieren und ist kotinkontinent. Er lebt in der Obhut der HSH-Hilfe e.V. auf einer Dauerpflegestelle und ist in seiner Welt rundum glücklich. Wir haben selten eine so zärtlichen Hund gesehen, der mit seiner Behinderung so großartig umgeht und sich so über jeden Moment freuen kann.
update 04.11.2014
Captains Beine wollte nicht mehr weiterwanken, so dass der Tierarzt ihn auf seinem geliebten Ruhe-Platz in unserem Haus einschläferte.Captain, mein Captain.... er fehlt. Auch ein halbes Jahr später vermisse ich tatsächlich immer noch sein nächtliches Geplaudere (er wuffelte regelmässig nachts was vor sich hin, als ob er allen anderen eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt). Und seine bunte Windel trug er mit Stolz, als wäre es als einziger in der Gruppe auserkoren, so ewas Besonderes zu tragen.Es lässt sich nicht in Worte fassen, wie sonderbar und wunderbar dieses in seinen geistigen und körperlichen Fähigkeiten eingeschränkte Wesen war. Man mußte ihn erlebt haben, um zu spüren, wie gerne dieser Hund lebte und sich geliebt gefühlt hat. Captain ist das beste Beispiel, dass es für jedes Verhalten einen "guten Grund" gibt und man immer das Verhalten positiv beeinflussen muß. Mensch muß halt kreativer und geduldiger sein und sich weniger wichtig fühlen.
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(kastriert)