Mile
Ein souveränen Rüden durften wir in diesem Kennel mit ca. 7 weiteren – meist ebenfalls großen HSH Rüden – kennenlernen. Ihn zu beobachten ist sehr lehrreich. Er braucht nicht viel zu machen, um sich in der Gruppe Respekt zu verschaffen. Er ist einfach da, geht ggf. kurz hin und die Sachlage ist geklärt, was immer es zu klären gab.
Besonders interessant war sein Verhalten, während sich zwei große HSH einen längeren (mehrere minütigen) Schaukampf lieferten. Er stellte sich mit dem Rücken zu ihnen, völlig entspannt und coregulierte die Situation. Später legte er sich genau vor sie – während sie ein lautes Rüdentheater machten – so dass kein anderer Hund mehr zwischen die Streithähne gelangen konnte. Er lag zu ihnen, relaxt aber abgewandt und schaute in die andere Richtung.
Die Gruppenkonstellation in diesem Kennel ist alles andere als einfach, aber nach unseren Beobachtungen (wir waren zwei Mal in diesem Kennel) gibt er dieser Gruppe Stabilität, so dass es bisher nicht zu ernsthaften Kämpfen gekommen ist.
Eine kleinere, schwarze Hündin scheint bei ihm auch Schutz gefunden zu haben – optisch ggf. seine Mutter (was aber nur eine reine Annahme ist). Wer diesen Rüden zu sich nimmt, muss die Eigenständigkeit von HSH zu schätzen wissen. Hier ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe gefragt. Ihn zu Rüden zu geben, die er nicht kennt und wo die Menschen nicht sehr gut im Hundemanagement sind, raten wir ab. Er würde es regeln, da haben wir keine Sorge, aber vielleicht nicht so, wie sich das Menschen wünschen.
Ein absoluter Traumhund bei den richtigen Menschen, die diese Souveränität bei Hunden zu schätzen wissen. Sein bester Freund im Kennel ist unser „Witzbold“. Vielleicht sind die zwei auch miteinander verwandt, weil sie sich optisch sehr ähneln.
Uns gegenüber war Mile sehr zutraulich, offen und interessiert. Seine linke Vorderpfote stand etwas nach links außen. Schränkte ihn aber nicht weiter ein. Ein Zuhause für ihn zu finden, dürfte quasi unmöglich sein, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Infos
(kastriert)